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AutorenbildKirsten

DIE MAGIE DES STRICKENS UND ANDERER KÜNSTE


Wer etwas "erschaffen" kann, der kann auch sein Leben meistern...


"Stricken ist für mich ein sicherer Ort." Dieser Satz stammt von einer der Patientinnen von Betsan Corkhill, einer englischen Therapeutin mit langjähriger Klinikerfahrung. Vor etwa 10 Jahren erschien ihr Buch "Mit Stricken gesund und glücklich werden." Darin beschreibt sie ihre Erfahrungen rund um die vielen positiven Effekte, die sie in einer Studie mit über 3500 PatientInnen verifizieren konnte.


Wie wohltuend und fast magisch das Stricken und auch andere handwerkliche Tätigkeiten wie Nähen, Töpfern, Malen etc. sind, habe ich in den bisher schwierigsten Phasen meines Lebens selbst erfahren. Insbesondere die Mischung aus rhythmischen Bewegungen, monotonen Abläufen und dem Klappern der Nadeln beim Stricken haben eine Wirkung, die dem Sprechen von Mantren gleichkommt. Dieser meditative Aspekt der Tätigkeit wirkt sich unmittelbar auf Blutdruck und Puls aus. Während der Arbeit wirst du zunehmend ruhiger, Stress und Hektik fallen von dir ab und aktuelle Probleme und Herausforderungen treten in den Hintergrund.


Doch es gibt noch einige weitere interessante "Nebenwirkungen", die das Stricken im "Beipackzettel" hat. Der gesamte Prozess von der Entscheidung für ein Modell über die Wahl der gewünschten Wolle, im weiteren Verlauf die Entstehung und schließlich die Fertigstellung schult Fähigkeiten, die dir auch auf deinem Lebensweg mit all seinen Herausforderungen wertvolle Dienste leisten:


  • Stricken fördert Kreativität und Individualität

    Wenn dein Leben nicht mehr in gewohnten Bahnen läuft, braucht es sowohl kreative Impulse als auch ganz eigene, für dich stimmige neue Ideen, wie du weitergehen kannst. Während du strickst, wirst du immer wieder in Situationen kommen, in denen du genau das übst.


  • Stricken trainiert Durchhaltevermögen

    Es dauert bis ein Strickstück fertig ist. Und es dauert, bis du das Licht am Ende einer Krise siehst. Übergänge im Leben brauchen ihre Zeit, da gibt es keine Abkürzung, und wenn du doch vermeintlich eine findest, wirst du nach einer gewissen Zeit merken, dass sie dir nicht die erhoffte Entspannung bringt. Ebenso wird dich ein "schnell-schnell" zu Ende gebrachtes Strickstück nicht zufriedenstellen. Das Stricken lehrt uns, dranzubleiben und nicht aufzugeben, auch wenn wir immer wieder Fehler machen, auftrennen und von vorne beginnen müssen.


  • Stricken stärkt das Selbstvertrauen und macht glücklich

    Indem du dich für ein neues Projekt entscheidest, stellst du dir selbst eine Aufgabe, setzt dir Ziele und verpflichtest dich dazu, diese konsequent zu verfolgen. Wenn du dann den letzten Faden vernäht hast und dein fertiges Werk in Händen hältst, wirst du glücklich und stolz darüber sein, was du geschaffen hast. Das wiederum stärkt dein Selbstvertrauen, jetzt und für die Zukunft: Du weißt, es ist dir einmal gelungen, den Widrigkeiten zu trotzen, du wirst es wieder können...auch in deinem Leben, wenn sich Steine in deinen Weg legen und du zunächst nicht weiter weißt.


In Übergangsphasen unterstützt uns die Verbindung zu unserem Körper, die Erinnerung daran, dass wir "schöpferische Wesen" sind und, dass wir aus uns heraus Neues "werden" lassen können.


Alles Gute für dich!





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